Kira und Sabine berichten vom europäischen Jugendtreffen

Hallo ihr Lieben! 

Wir möchten euch gerne von unseren Erfahrungen beim europäischen Jugendtreffen in Rostock erzählen. Wir sind in den Jahren 2016 bis 2018 bereits dreimal mit dem Team des Pastoralverbundes in Taizé gewesen. Als wir sehen, dass das Treffen zum Jahreswechsel in diesem Jahr in Deutschland stattfindet, haben wir unsere Koffer gepackt und sind so wie mehr als 5000 andere junge Erwachsene nach Rostock gereist. Mit großer Vorfreude auf die Gebete, den internationalen Austausch und die Stadt haben wir uns in den Zug gesetzt.   

Durch die gute Organisation haben wir uns in Rostock schnell zurechtgefunden und bereits in den ersten Stunden Kontakt mit anderen Angereisten knüpfen können. Außerdem gab es wichtige Infos für die Tage des Treffens vom 28. Dezember 2022 bis 1. Januar 2023. Neben einigen Gemeinschaftsunterkünften wie Kindergärten und Gemeindehäusern, gab es auch freundliche Gastfamilien, in denen die Reisenden nächtigen konnten.   

Wir wurden einer sehr freundlichen Gastfamilie in Kühlungsborn zugeordnet. Nach dem Welcome ging es dann auch schon direkt in die große Hansemessehalle in Rostock. Dort wurde die eine Hälfte als Aufenthalts- und Speisesaal und die andere Hälfte als Raum für die Gottesdienste und gemeinsamen Gebete genutzt. Nur die Morgengebete fanden in den Kirchen der Gastgemeinden statt.   

Ähnlich wie in Taizé, findet nach den Gebeten ein Treffen in Kleingruppen statt, wo je nach Wunsch gemeinsam diskutiert und reflektiert, gespielt und geredet werden kann. Wir in Kühlungsborn hatten zusätzlich - dank unserer lieben Gastfamilien - auch die Möglichkeit an einer Stadtführung teilzunehmen und eine Fahrt mit der alten Dampfeisenbahn Molli zu unternehmen.   

Um 11.30 Uhr wurde jeweils in der Messehalle Rostock zum Tee eingeladen. Hier konnte man sich gegenseitig kennenlernen, etwas essen und Ruhe finden. Da unsere Gastfamilie weit außerhalb von Rostock lebte, waren wir zu dieser Zeit immer mit der Anreise nach Rostock beschäftigt und konnten uns nur am letzten Tag Zeit für den Tee nehmen. Auf das gemeinsame Gebet um 13.00 Uhr folgten interessante und vielfältige Workshops. Hierzu konnten wir frei zwischen Themen wie Kirche, die Würde des Menschen, Rassismus, Klimakrise, Krieg und Frieden und vielem weiterem wählen. Zudem wurden Stadtführungen in Rostock und Besuche in einer Moschee und einem buddhistischen Tempel angeboten. Zu allen Workshops gab es sehr viel gute Rückmeldungen, so dass man schon fast traurig war sich zwischen den ganzen Möglichkeiten entscheiden zu müssen. Die Abende endeten immer mit einem gemeinsamen Abendessen und einem Gebet.   

Wer bereits in Taizé gewesen ist, kennt das Prinzip der Essensausgabe. Ähnlich lief es in Rostock ab: Man öffnete den Rucksack (den wir beim Welcome erhalten hatten) und schritt an der Essensausgabe entlang. Dort legte der erste einem eine heiße Dose Suppe oder ähnliches hinein, der zweite etwas Obst, der dritte einen Nachtisch … und so wurden die über 5.000 Menschen, die sich in der Halle versammelten, in wenigen Minuten und ohne Wartezeit mit einer ordentlichen Portion Essen versorgt.   

Die Nacht des Neujahreswechsel wurde in den Gastgemeinden gefeiert. Am Abend gab es ein gemeinsames Gebet mit den Brüdern aus Taizé und danach einen weiteren Gottesdienst mit den Gastfamilien in den Gastgemeinden. Daraufhin haben wir uns das Feuerwerk an der Seebrücke angeschaut. Es war wirklich schön, mit den neuen Bekannten und Freunden am Strand zu stehen und ins neue Jahr zu starten. Unsere Gastfamilien hatten ein Buffet für uns in der Kirche vorbereitet und durch unterschiedlichste Programmpunkte, die jeweils von jungen Menschen aus einem Land vorbereitet wurden, war es ein wahres Fest der Nationen. Die Spanier hatten beispielsweise Macarena vorbereitet und von uns Deutschen wurde eine Polonäse durch die Kirche angeführt. Sowohl unsere Gasteltern als auch wir haben den Abend als gelungen empfunden. Wir hatten alle sehr viel Spaß und waren dankbar für die Anwesenheit der Anderen.

Bei der ganzen Reise haben wir uns mit vielen spanischen Leuten ausgetauscht, Menschen aus Lettland kennengelernt, neue Bekanntschaften mit Deutschen geschlossen und sind um einiges reicher an Erfahrungen und Erlebnissen geworden. In der Messe zum Jahreswechsel haben wir erfahren, dass das Treffen im nächsten Jahr in Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens, stattfindet! Da uns das Treffen, die Menschen und all die Erlebnisse so gut gefallen haben, werden wir voraussichtlich auch nächstes Jahr am europäischen Jugendtreffen von Taizé teilnehmen und blicken voller Zuversicht auf den nächsten Jahreswechsel, während dem wir ein neues Land, neue Leute und eine andere Kultur kennenlernen können.  

Es grüßen euch
Kira und Sabine